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Weitere Bloggerabmahnungen

Wichtig: Die Sache scheint auf einem Missverständniss zu beruhen. Aber das ganze scheint sich zu klären (s. Update weiter unten)

Weiter scheinen einzelne Firmen der Ansicht zu sein, man dürfe in Blogs nur positive Dinge über sie schreiben. Neben den inzwischen zu trauriger Bekanntheit erlangten Fällen von Euroweb und Transparency International gibt es seit heute gestern wieder einen neuen: hessis weblog hat Post bekommen, einen Beitrag über die Firma Flyerpilot.de zu entfernen, in dem er schilderte, dass es mit seinen Bestellungen dort nicht so gut geklappt hatte und er sie nicht weiterempfehlen kann (Originalbeitrag hier nachzulesen). Flyerpilot stört sich nun daran, dass dieser Beitrag unter den ersten Plätzen bei Google erscheint (würde mich auch stören).

Die Anmeldung und Bewerbung Ihrer privaten Homepage unter dem Suchbegriff „f.“ bei Suchmaschinen ist rechtswidrig. Wir fordern die Beseitigung der Einträge unter dem Suchbegriff „f.“.
[…]
Gleichzeitig informieren wir Sie darüber, dass wir uns auch an Google Deutschland wenden, um die Gründe für das Ranking ihrer privaten Seite auf Platz 2 der Trefferliste zu erfahren. (weitere Auszüge hier)

Kann mal bitte jemand dieser Firma erklären, wie Google seine Suchdatenbank erstellt?

Ihre Seite verfolgt hier nicht den Zweck, neutral über Erfahrungen zu diskutieren, sondern ausschließlich das Ziel, Negativberichte über f. zu veröffentlichen und andere Konkurrenzunternehmen zu empfehlen.

1. Sehe ich in dem Originalbeitrag keinerlei anderes Unternehmen, dass dort empfohlen wird.
2. Ein Blog ist ein elektronisches Tagebuch. In dieses schreibt man, was man erlebt hat. Wenn man nun etwas negatives bei einer Firma erlebt, so schreibt man auch das hinein. Außerdem, wenn ich mir den Blog so anschaue, dient dieser sicherlich nichtausschließlich dem Ziel, Negativberichte über Flyerpilot zu veröffentlichen“. Das wäre so, wie wenn man z.B. sagen würde „die Berichterstattung der Tagesschau dient ausschließlich dem Ziel, G.W.Bush in ein schlechtes Licht zu rücken“.
Außerdem:
Dabei ist es ja eben das, was uns von den normalen Medien wie Zeitung etc. unterscheidet: Wir berichten subjektiv (vgl. Spreeblick) über das, was uns beschäftigt. Das ist auch der Sinn eines Blogges.

Achso: Wir drücken dir alle die Daumen, Stefan. Das Bloggerdorf zieht zusammen in den Krieg (schöne Audio-Berichterstattung bei BatzLog)

Update: Gerade lese ich hier folgendes:

Tatsächlich geht es nämlich weniger um den Weblogeintrag von Walter, sonder um das, was in den Kommentaren steht: Dort wurde in der Tat die Adresse der Geschäfsführerin gepostet – eine alte im übrigen.

Demnach kam das Schreiben tatsächlich nur zustande, weil dort einige unfeine Kommentare standen. hessis Weblog wurde dann gebeten, diese Kommentare zu entfernen, reagierte zuerst jedoch nicht:

Das bestätigt auch Walter: “Da war mal was, aber ich dachte, das ist eben freie Meinungsäußerung.”
Offenbar schaute Water weniger nach den Kommentaren.

Dass Flyerpilot dabei nur auf die Kommentare bezog, wurde erst in dem Brief am 27.3 klar. Das erklärt auch, wieso Walter davon nicht gehandelt hatte

Gleichwohl ist man wohl jetzt um Schadensbegrenzung auf allen Seiten bemüht. “Wie sprechen grade mit Herrn Walter”, sagt Schunk. [Lebensgefährte der Printgroup-Chefin, zu der Flyerpilot gehört, A.d.R] “Uns geht es darum zu zeigen, dass man nicht alles machen kann. Wir wehren uns gegen Falschaussagen. Das Stalking ist das Schlimme. Finanziell macht uns das nichts aus. Und nachdem Herr Walter nicht von sich hören ließ, wollten wir handeln.”

Mir scheint, die ganze Aufregung beruht auf diesem „Missverständnis“. Und wenn jetzt alles glattgeht, habe auch ich nichts mehr zu meckern. Der/die betroffenen Kommentare sind entfernt und die Firma achtet uns Blogger – löblich.
Ein weiterer Beitrag zum neuesten Stand ist bei Basic Thinking zu finden

  1. 30. März 2006, 21:39 | #1

    Nur um hier wieder keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Das es sich um Kommentare handelt, die beanstandet wurden, habe ich durch das Schreiben am 27. März 2006 erfahren, nicht früher. Das wird momentan wohl gerne verdreht, ist aber auch eine verwirrende Geschichte gebe ich gerne zu. Mir läge es sehr die Sache außergerichtlich zu klären, wer mich kennt, weiß dass ich eigentlich nicht gern zu Streit neige 🙂

  2. 30. März 2006, 21:47 | #2

    Vielen Dank für den Hinweis, ich habe es entsprechend ergänzt/geändert

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